Dämmung und Wände
Die Gebäudehülle spielt eine wichtige Rolle für die CO2-Bilanz einer Immobilie. „Als Alternative zu energieintensivem Beton können hier Wandelemente aus Holz interessant sein. Sie sind mit Zellulose und Holzfasern gefüllt, die dann vollständig recycelt werden können“, erklärt Edelhäuser. In puncto Wärmedämmung sind diese Materialien heute ebenso effektiv wie Massivbauweise.
„Im Innenbereich empfiehlt sich ein Lehmputz, da er aufgrund seiner natürlichen Eigenschaften den Feuchtigkeitsaustausch in den Räumen steuert“, sagt Edelhäuser.
Beim Thema Dämmen von Fassaden lohnt es sich, genauer hinzuschauen, sagt Marc Förderer vom Bauherren-Schutzbund: „Es gibt Dämmstoffe auf Ölbasis, die sehr effektiv sind, aber leider
extrem viel Energie verbrauchen. Die Natur bietet umweltfreundliche Alternativen wie Holz-, Woll-, Hanf-, Schilf- oder Korkdämmung.
Umweltfreundlich Strom, Wärme und Wasser erzeugen
Solaranlagen sind in der privaten Stromerzeugung bereits weit verbreitet. Zur Wärmeversorgung können Bauherren Heizpellets mit Pressholz und Heizen mit Wärmepumpentechnik nutzen.
Auch der „ökologische Fußabdruck“ eines Gebäudes lässt sich hinsichtlich der Wasserversorgung optimieren. Edelhäuser schlägt vor, Regenwasser in einer Zisterne aufzufangen und in den häuslichen Wasserkreislauf einzuspeisen. Auch das sogenannte “Grauwasser” ist zur Behandlung geeignet. Mäßig verschmutztes Wasser aus der Badewanne kann beispielsweise zum Toilettenwaschen verwendet werden.
Definieren Sie Ihre Wünsche und Ihr Budget genauer
„Neben dem Klimaschutz sind Lebensqualität und Komfort wichtige Kriterien beim Hausbau“, sagt Förderer. „Sie sollten sich bereits in der frühen Planungsphase klar machen, was Sie für Ihren Neubau wünschen – und wie groß das Budget dafür ist.“
Es folgt die Suche nach einem geeigneten Planer und Auftragnehmer, der ein umweltfreundliches Bauvorhaben umsetzen kann. Empfehlungen, Mundpropaganda und Empfehlungen sind wichtige Entscheidungshilfen bei der Unternehmenswahl.
Bisher sind langlebige Baustoffe oft etwas teurer als herkömmliche Lösungen – denn nachgefragt wird noch seltener. Mittelfristig kann jedoch eine etwas größere Investition Wirkung zeigen: „Green Building senkt die laufenden Verbrauchskosten eines Gebäudes“, sagt Weber. Ein Effekt, der durch bewusstes Energieverhalten im Alltag und durch moderne, energiesparende Geräte verstärkt werden kann. Zudem sind bei vielen nachhaltigen Baustoffen Wartungsaufwand und anschließende Entsorgungskosten geringer.
Profitieren Sie von staatlichen Zuschüssen
Bauherren können die Mehrkosten, die vor allem durch Bundeszuschüsse und steuerliche Abschreibungsprogramme entstehen, kompensieren, sagt Markus Lammert vom Bundesbauministerium. Es empfiehlt sich, vorab einen Energieberater zu konsultieren.
Das Land unterstützt Green-Building-Projekte: „Unser Ziel ist es, dass der Gebäudebestand in Deutschland in den nächsten 30 Jahren klimaneutral wird“, sagte Lammert. “Bundesförderung für effiziente Gebäude” wird geprüft – mehr auf der Website des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle.