Trendumkehr der Immobilienpreise?

Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) steigt das Risiko heftiger Preiskorrekturen am Immobilienmarkt. „Wir stehen nicht vor dem Platzen einer riesigen Immobilienpreisblase in Deutschland“, sagte DIW-Studienautor Konstantin Kholodilin zu der Studie, die der Nachrichtenagentur Reuters vorliegt. “Aber Preisrückgänge von bis zu zehn Prozent bei Eigentumswohnungen und Häusern sind durchaus möglich.”

Infolgedessen stiegen die Haus- und Eigentumswohnungspreise in den 97 untersuchten Städten in diesem Jahr im Durchschnitt um elf Prozent, während die Mieten nur um vier Prozent stiegen. Das DIW findet es besorgniserregend, dass Kaufpreise und Mieten auf diese Weise auseinanderklaffen. „Da Immobilienkäufe über Mieteinnahmen refinanziert werden – oder im Fall von Eigennutz durch angesparte Mietzahlungen – sollten sich die Immobilienpreise im Einklang mit den langfristigen Mieten entwickeln.“

Ist dies nicht der Fall, liegt der Verdacht nahe, dass Immobilien als Spekulationsobjekt genutzt werden und es zu Preisblasen kommen kann. Statistische Tests hätten solche spekulativen Preisübertreibungen bestätigt. Der Wohnungsmarkt in Deutschland dürfte jedoch relativ stabil bleiben, schreiben die Autoren Konstantin Kholodilin und Malte Rieth. Die Finanzierungsbedingungen verschlechtern sich aufgrund steigender Zinsen sichtbar. Allerdings ist der Anteil der Kredite mit langfristiger Zinsbindung noch relativ hoch und eine weit verbreitete Verschuldung der Haushalte nicht erkennbar.